Welchem Zweck dienen die eingelassenen Streifen auf einem Handtuch?

Diese eingestickten Streifen werden Dobbyränder genannt. Das Wort „Dobby“ stammt vom „Dobby-Webstuhl“ der Textilindustrie.

Dieser Webstuhl, inspiriert von der Webstuhltechnologie des englischen Webermeisters Joseph Marie Jacquard im späten 18. Jahrhundert, wurde später zu einem einfacheren und besser steuerbaren Mechanismus weiterentwickelt. Durch die Steuerung des Hebens und Senkens der Kettfäden kann der Dobby-Webstuhl kleine geometrische Muster oder glatte Flächen erzeugen, im Unterschied zu den reinen Schlingen einer normalen Strickware.

Der "Dobby-Rand" an einem Handtuch ist einfach ein flacher gestreifter Bereich, der der Terry-Webart hinzugefügt wird und den sogenannten "dimpling" Effekt erzeugt. Verbessert der Dobby-Rand die Wasseraufnahme? Die Fähigkeit von Wolle, Wasser aufzunehmen, beruht auf dem Kapillareffekt, also der Fähigkeit einer Flüssigkeit, durch enge Zwischenräume zu fließen, was von der Größe der Zwischenfaserabstände abhängt. Laut dem Prinzip des Kapillareffekts haben Handtücher mit kleineren und dichteren Zwischenfaserabständen eine höhere Saugfähigkeit. Natürlich ist der wichtigste Faktor für die Saugfähigkeit eines Handtuchs jedoch das Material. Zum Beispiel gelten Xinjiang Langstaplbaumwolle, ägyptische Baumwolle, Pima-Baumwolle und türkische Baumwolle aufgrund ihrer langfaserigen Struktur als saugfähiger. Diese langen Fasern können zu feineren und stabileren Garnen versponnen werden, die Wasser besser aufnehmen und halten können. Zweitens ist die Webart eines Handtuchs wichtig. Die meisten Handtücher haben eine Schlingen-Terry-Struktur, bei der Schlingengarne verwendet werden, um die Oberfläche und die Anzahl der Kapillaren zwischen den Fasern zu vergrößern. Eine Erhöhung der Schlingenlänge um 1 mm kann die Wasseraufnahme um etwa 15 % bis 20 % steigern, da die Schlingenstruktur mehr Zwischenfaserabstände freilegt.

Laut AATCC 79-2000, dem amerikanischen Textilstandard für die Wasseraufnahme von Textilien, beträgt die Wasseraufnahmezeit für Schlingenterry 3 bis 5 Sekunden, während sie für Leinwandbindung (ähnlich wie Dobbybindung) 7 bis 10 Sekunden beträgt, eine Differenz von etwa 30 % bis 50 %. Daher sind Dobbybindungen im Allgemeinen weniger saugfähig als Schlingenterry. Manche fragen sich auch: Trocknet Dobbygarn schneller aus? Wenn das Dobbygarn weniger Wasser aufnimmt, könnte der Gesamtfeuchtigkeitsgehalt des Handtuchs reduziert sein. Angenommen, der Terry-Rand 19 % der Oberfläche des Handtuchs ausmacht und seine Saugfähigkeit halb so hoch ist wie die einer Terrybindung, könnte der Gesamtfeuchtigkeitsgehalt um etwa 10 % gesenkt werden. Das bedeutet, dass das Handtuch insgesamt schneller trocknen könnte. Dieser Effekt variiert jedoch je nach Nutzung und ist in der Praxis möglicherweise nicht signifikant.
Letztendlich ist das Vorhandensein von mehr Terry-Faden hauptsächlich dekorativ.

Schließlich ist ein weiterer wichtiger Faktor, der die Saugfähigkeit eines Handtuchs beeinflusst, sein Gewicht (GSM), welches das Gewicht des Stoffes pro Quadratmeter angibt. Dies misst die Dicke und Dichte des Stoffes und beeinflusst dadurch direkt seine Saugfähigkeit. Handtücher mit einem höheren GSM-Wert sind in der Regel dicker und können mehr Wasser aufnehmen.